Osterspeisensegnungen im Seelsorgeraum
An Gottes Segen, sagt man, ist alles gelegen. Gott selbst aber ist der Ursprung allen Segens; er hat uns seinen Sohn gesandt, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben.
Wenn wir einander den Segen zusprechen, wird uns also bewusst, dass wir aus Gottes Güte leben. Aus Gottes Hand haben wir alles empfangen.
Die Segnung der Osterspeisen ist Ausdruck der Dankbarkeit für das Geschenk unseres Lebens und unseres Miteinanders.
Gesegnet werden Schinken, Eier, Brot, Kren, Salz und andere Gaben, welche die Fülle des Lebens ausmachen und im wahrsten Sinne des Wortes einen Vorgeschmack auf das Osterfest geben.
Das gemeinsame Mahl erinnert uns daran, dass der Auferstandene seinen Jüngern erschienen ist, mit ihnen gegessen hat und ihnen versprochen hat, bei ihnen zu bleiben. Und so dürfen wir Gott um seinen Segen über diese Speisen bitten.
Wenn wir den Segen Gottes für unsere Speisen erbitten, wird uns damit bewusst, dass wir aus Gottes Güte leben. Von Gottes Schöpferwirken empfangen wir alles. Die Speisen mögen uns zum Segen sein. Die Speisensegnung zum Osterfest ist auch ein Ausdruck der Dankbarkeit für unsere Erlösung durch den Tod und die Auferstehung Jesu und vor allem für unser glückliches Leben und dass es uns an nichts fehlt.
Segnungsgebet
So lasst uns den Segen Gottes für uns und unsere Osterspeisen erbitten, in denen sich Gottes Botschaft verbirgt und durch die gemeinsame Feier für uns neu enthüllt. Gott des Lebens, segne das Osterfleisch, damit es uns zum Zeichen werde für das wahre Osterlamm, für Jesus Christus. Er hat uns mit Gott verbunden und uns seinen Frieden geschenkt. Wir loben dich. Alle: Wir preisen dich.
Gott des Lebens, segne das Osterbrot, damit es uns zum Zeichen werde für ein verwandeltes Leben in Jesus Christus. Er ist das Weizenkorn, das in die Erde gelegt worden ist, um für uns reiche Frucht zu bringen. Er schenkt uns seine Kraft, mit der wir unser Leben in seinem Geist gestalten können. Wir loben dich. – Alle: Wir preisen dich.
Gott des Lebens, segne die Ostereier, damit sie uns zum Zeichen werden, für die Sprengkraft der Auferstehung Jesu Christi. Er hat das Felsengrab gesprengt, damit auch wir weit machen und verändern, was uns einengt und niederdrückt. Christus der Auferstandene befreit uns, damit wir in der Freiheit der Kinder Gottes leben. Wir loben dich. – Alle: Wir preisen dich.
Gott des Lebens, segne die Kräuter und den Kren für unser Ostermahl, damit sie uns zum Zeichen werden für den guten Geschmack des Evangeliums. Seine Botschaft der Auferstehung durchdringe unser Leben mit Glauben, Hoffnung und Liebe. Wir loben dich. – Alle: Wir preisen dich.
Lebendiger Gott, segne alle unsere Osterspeisen und unser gemeinsames Ostermahl. Segne uns mit Freude und Dankbarkeit, die deinen österlichen Frieden enthüllen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn, der uns zur Fülle des Lebens führt, jetzt und alle Tage unseres Lebens.
Christliche Deutung der gesegneten Speisen
Brot | Das Osterbrot ist weiß und gesüßt. Es soll an das Weizenkorn Christus erinnern, das in die Erde fällt und stirbt, um Frucht zu bringen. Aber auch an Christus als das Brot des Lebens.
Eier | Sie sind das Symbol für das Leben überhaupt. Wie Christus das Felsengrab sprengt, sprengt das Küken die Eischale. Gefärbt wurden früher jene Eier, die für den Verzehr bestimmt waren, im Unterschied zu jenen, die zum Ausbrüten aufbewahrt wurden. Heute kann im Verschenken der gefärbten Eier ein Zeichen der Festesfreude gesehen werden.
Kren und andere Kräuter | Sie erinnern an das jüdische Paschafest, an dem auch Bitterkräuter, welche die bittere Knechtschaft des Volkes Israel in Ägypten in Erinnerung rufen sollen, gegessen werden.
Salz | Ohne Salz schmeckt alles fad. Die Christen sollen Salz der Erde sein.
Helga Krenn, BEd Quellen: Kath. Kirche Vorarlberg; Kath. Kirche Kärnten und Kath. Kirche Steiermark