2. Februar: Wenn es Licht wird ...
Herbert Meßner, Chefredakteur des Sonntagsblattes, bringt es auf den Punkt, wenn er das Fest "Maria Lichtmess" als einen "köstlichen Cuvée" bezeichnet, hat doch dieser Tag viele unterschiedliche Feier-Aspekte. Für unsere außergewöhnliche Zeit ist vor allem - ganz in Fortsetzung unseres weihnachtlichen Mottos "Werde Licht" - der Aspekt der Hoffnung, die Jesus als "Licht der Welt" bringt, zentral.
"Darstellung des Herrn"
Das Fest, das wir am 2. Februar im Volksmund als "Lichtmess" feiern, heißt offiziell "Darstellung des Herrn" und geht auf die jüdische Tradition (Lev 12,1-8) zurück, dass Eltern nach Geburt eines Kindes, 40 Tage bei einem Buben, 80 nach der Geburt eines Mädchens, im Tempel von Jerusalem ein Reinigungsopfer darbringen mussten. Daher rührt auch die alte Bezeichnung: „Reinigung (lat. Purificatio) Mariens“. Rechnet man vom 25. Dezember weg, so fällt dieser Tag auf den 2. Februar. Nach Ansicht des Judentums war ein erstgeborener Sohn Eigentum Gottes und musste durch dieses Opfer ausgelöst/“dargebracht“ werden. Dazu wurde Jesus vor Gott „dargestellt“. Daraus ergibt sich die im Liturgiekalender verwendete Bezeichnung: „Fest der Darstellung/Darbringung des Herrn im Tempel“.
Im Neuen Testament wird im Lukasevangelium (Lk 2,22-39) von der Begegnung der heiligen Familie mit dem „greisen Simeon“ und der Prophetin Hanna berichtet. Simeon nimmt dabei das Kind in seine Arme und stimmt seinen Lobgesang an: „[...] meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“. Dieser Gesang („nunc dimittis“) wird noch immer im liturgischen Nachtgebet, der Komplet, gesungen.
Fest der Lichter
Die Lichtfeier („Luzernar“) ist bereits im 4. Jahrhundert in Jerusalem bezeugt. Ab dem 7. Jahrhundert wurde in Rom eine Lichterprozession durchgeführt. An diesem Tage wurden traditionell die Kerzen für den Hausgebrauch, zur Beleuchtung der Gebetsbücher und die schwarzen Unwetterkerzen, gesegnet. Nach altem Brauch werden an diesem Tag auch Kerzen in die Kirche gebracht, das sogenannte "Kerzenopfer". Sie werden im darauffolgenden Jahr im Gottesdienst verwendet. Aus der Tradition der Kerzensegnungen in Kombination mit der "Reinigung Mariens" entstand der Name "Maria Lichtmess".
Nach alter Tradition wird auch das Hellerwerden, das Anbrechen der längeren Tage gefeiert. Früher gab es im Winter oft großen Hunger und Arbeitslosigkeit. Die brennenden Kerzen zu Lichtmess waren damals und sind auch heute noch ein Symbol für Jesus als „Licht der Völker“ und „Licht der Welt“. Im Volksglauben besitzen die „Lichtmess-Kerzen“ eine besondere Fürbittkraft in schwierigen Situationen.
Ende des bäuerlichen Arbeitsjahres
Gemäß dem Volksbrauchtum endete auch das bäuerliche Arbeitsjahr an Mariä Lichtmess, Knechte und Mägde wurden ausbezahlt, hatten einige Tage frei und wechselten auch oft ihre Dienstgeber. Papst Johannes Paul II. erklärte den 2. Februar zum „Tag des geweihten Lebens“. Dabei soll den Gemeinden, besonders den Jugendlichen, die Entscheidung zu einem Leben der nachfolge Christi vor Augen gestellt werden. Zu Lichtmess endete früher offiziell die Weihnachtszeit. Noch heute bleiben in vielen Kirchen und Häusern Krippe und Weihnachtsbaum bis zu diesem Tag stehen.
Blasius-Segen
Am 2. Februar wird auch oft der Blasius-Segen erteilt. Der Heilige Blasius ist einer der 14 Nothelfer, sein Gedenktag wird am 3. Februar, also am Tag nach Lichtmess gefeiert. In der Kirche wird der Segen mit zwei vor dem Hals gekreuzten Kerzen erteilt; Er soll vor Halskrankheiten schützen. Wie passend!