Heilige Woche der Christenheit Karwoche
Begriff „Karwoche“
Der Begriff Karwoche leitet sich von althochdeutsch "kara", Sorge, Kummer her. Das Messbuch und das Stundenbuch sprechen auch von Heiliger Woche. In der langen Geschichte der Liturgie wurde sie auch Große bzw. Hohe Woche genannt. Zu jeder Zeit handelte es sich dabei um die Zeit zwischen Palm- und Ostersonntag. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurde das Ostertriduum, die Zeit zwischen dem Abend des Gründonnerstag bis zum Beginn der Osternacht, von der Karwoche abgetrennt. Die Karwoche als liturgische Zeiteinheit endet seither vor der Abendmahlsmesse des Gründonnerstags. Dennoch versteht man allgemein unter Karwoche die ganze Woche vor Ostern.
Entstehung
Die Entstehung der Karwoche ist im 3. Jahrhundert anzusiedeln. Das Paschafasten diente der Vorbereitung auf das frühchristliche Paschafest und dauerte zwischen einem Tag und einer Woche. Der Feiergehalt der Osternacht wurde später in zwei Blöcke aufgeteilt. So entstand einerseits das Ostertriduum. Andererseits wurde die Thematisierung der biblischen Leidensereignisse auf die Woche vor Ostern aufgeteilt. Der anfängliche Charakter der Karwoche als Ostervorbereitung wurde von dem Gedenken der Leidensereignisse abgelöst.
Bedeutung
Die Bedeutung der Karwoche wird oftmals unterschätzt. Sie dient dem Gedächtnis des Leidens Christi, das mit seinem messianischen Einzug in Jerusalem beginnt und in der Chrisam-Messe besondere Bedeutung hat. Sie ist aber mehr als eine Hinführung zum Osterfest, sie bringt die zentrale Aussage des christlichen Glaubens zum Ausdruck:
Gottes Sohn hat durch sein Sterben und seine Auferstehung den Tod besiegt und so den Menschen erlöst. In der Karwoche wird dem Leiden und Sterben Jesu Christi gedacht, in der Osterwoche die Auferstehung gefeiert. Beides gehört zusammen wie die Vorder- und Rückseite einer Medaille.
Georg Walser
WAS FEIERN CHRISTEN AM PALMSONNTAG?
WAS FEIERN CHRISTEN AM GRÜNDONNERSTAG?
WAS FEIERN CHRISTEN AM KARFREITAG?
Karwoche und Ostern im Seelsorgeraum auf einen Blick
gewagt - gegeben - genommen - gewandelt
Palmsonntag - gewagt Palmsonntag
Ein letzter Versuch,
dieser Weg nach Jerusalem,
um Menschen zu überzeugen,
dass Gott die Liebe ist,
ein Wagnis mit allen Konsequenzen
ohne Rücksicht auf eigene Angst.
Gründonnerstag – gegeben Gründonnerstag
Ein letztes Paschamahl
mit den Freunden,
die nicht ahnen, was bevorsteht.
Er wusch wie ein Sklave ihre Füße,
reichte ihnen Brot und Wein
und hat darin sich selbst
allen Menschen gegeben.
Karfreitag – genommen Karfreitag
Ihm, der Tote erwecken konnte,
wurde das Leben genommen,
weil man Ruhe im Lande wollte.
Er ließ es sich nehmen,
um uns Leben zu geben.
Ostersonntag – gewandelt Segnung der Osterspeisen
Gewandelt hat sich der Tod
in neues Leben,
in neues Hoffen.
Mit Gott und durch ihn
können auch wir uns wandeln. Auferstehungsfeier
Irmela Mies-Suermann