Familien feiern Feste
Viele Heilige haben Vergangenheit - jeder Sünder eine Zukunft.
Allerheiligen
Im Laufe der Kirchengeschichte gab es viele Menschen, die ein ganz besonderes Leben geführt haben. Sie sind dem Beispiel Jesu gefolgt, haben ihren Glauben entsprechend gelebt und haben sich für andere Menschen eingesetzt. Wir bezeichnen solche Menschen als Heilige. Damit wir uns an diese besonderen Menschen erinnern und sie uns ein Vorbild sind, hat die Kirche sogenannte Gedenktage eingeführt. Da aber das Jahr nur 365 Tage hat und es unmöglich war, jedem Heiligen seinen eigenen Tag des Gedenkens zu widmen, wurde im 4.Jh. beschlossen, dass es einen bestimmten Tag geben soll, an dem besonders an alle Heiligen gedacht wird - Allerheiligen. Man könnte auch sagen, Allerheiligen wurde das "Familienfest" der Kirche.
Zuerst wurde das Fest am Freitag nach Ostern gefeiert, doch im 8.Jh. bestimmte Papst Gregor III, dass Allerheiligen immer am 1. November gefeiert werden sollte. Beim Fest Allerheiligen denken wir an ALLE Heiligen, nicht nur an jene Frauen und Männer, die offiziell heiliggesprochen sind. Es soll besonders jener Heiligen, "um deren Heiligkeit niemand weiß als Gott", gedacht werden.
Mittlerweile ist Allerheiligen im Großteil Europas nicht nur ein kirchlicher, sondern auch ein gesetzlicher Feiertag, der christlichen Kirchen.
Da alle Heiligen nach ihrem Tod in der Gemeinschaft mit Gott leben, ist es naheliegend, den Gedenktag aller Verstorbenen eng mit dem Allerheiligentag zu verknüpfen.
Allerseelen
In den Tagen vor Allerheiligen werden die Gräber der verstorbenen Verwandten besonders festlich geschmückt. Allerheiligengestecke, Herbstblumen, Kerzen sollen ein Zeichen dafür sein, dass man an die Toten denkt und ihnen in Liebe und Ehrfurcht zugetan ist. Die grünen Zweige und Pflanzen dienen als Symbol der Hoffnung und das ewige Leben.
Zu Allerheiligen findet in katholischen Pfarrgemeinden eine Andacht auf dem Friedhof statt. Die Familien kommen zusammen und entzünden die Kerzen auf den Gräbern der Verstorbenen. Während der Andacht stehen sie wenn möglich direkt beim Grab. Es werden Fürbitten für die Toten gelesen, es wird gebetet und gesungen. Auf großen Friedhöfen wird die Andacht per Lautsprecher übertragen und mancherorts mit Chorgesang oder Blasmusik festlich gestaltet. In einem Rundgang am Friedhof segnet der Priester die Gräber und besprengt sie mit Weihwasser.
Der katholische Totengedenktag ist ein Feiertag und für die meisten arbeitsfrei. Nach dem Friedhofgang treffen sich viele Familien zu Hause, essen und trinken und erinnern sich gemeinsam an die Verstorbenen.
Halloween ist kein "gewachsenes" Brauchtum unserer Gegend. Hier werden mit Verkleidungen Gruselpartys veranstaltet. Um dem entgegen zu wirken, wurde mancherorts begonnen, unter dem Titel "Allerheiligen anders" den Vorabend von Allerheiligen mit verschiedenen Stationen zu gestalten und die Bedeutung von Allerheiligen zu ergründen. Neben dem Allerheiligenstriezel backen, Kerzen verzieren, aus dem Leben eines Heiligen zu hören und vieles mehr, steht auch ein kindgerechter Wortgottesdienst am Programm.
Zeit zum Basteln
Bunte Kerzen für den Friedhof
Material: Grabkerze mit Plastikhülle, bunte Blattwachsreste
Auch sehr kleine Hände können eine Grabkerze auf einfachste Weise persönlich gestalten. Aus den Blattwachsresten werden kleine Kügelchen geformt und in Form eines Kreuzes (auch andere Symbole oder Namen!) auf die roste Plastikhülle der Grabkerze gedrückt. Fertig!
Minigesteck für Gräber
Materialien: Dünne Baumscheiben, Naturmaterialien wie Hagebutten, Tannenzweige, Eicheln, Kiefern- und Tannenzapfen, Kastanien, leere Schneckenhäuser, Trockenblumen usw. Knetmasse, wasserfester Stift.
Knetmasse auf die Holzscheibe drücken und die Naturmaterialien so darauf befestigen, dass ein schönes Gesteckt entsteht. Zum Abschluss mit dem Namen des Verstorbenen beschriften.
Zeit zum Backen
Allerheiligenstriezel
Zu Allerheiligen schenken Paten und Patinnen ihren Patenkindern oftmals Allerheiligenstriezel. Der Ursprung dieses Brauches ist nicht genau bekannt. Eine mögliche Deutung ist, dass der Striezel die Verbindung zwischen Leben und Tod, Heiligen und Nichtheiligen, Anfang und Ende symbolisiert.
Zutaten für 8 Stück:
75dag Mehl (universal), 1 dag Trockengerm, 3/8l Milch, 8 dag Kristallzucker, 1P. Vanillezucker, 1 gestrichener Kaffeelöffel Salz, 1 Eidotter, 1/8l Öl, 1 Eiklar zum Bestreichen, Hagelzucker zum Bestreuen, Zuckerschrift zum Verzieren
Zubereitung:
Germteig zubereiten und in 8 gleiche schwere Portionen teilen. Von jedem Teigstück zwei kleine Stücke für Köpfchen und Wickelpolster beseite stellen. Restliche Teigstücke in 5 Teile teilen und diese zu etwa 16cm langen Strängen formen. Aus den Strängen einen Zipf für den Körper flechten - Den oberen Teil des Zopfes mit dem Handballen flach drücken und mit Eiklar bestreichen. Für jedes Wickelkind eines der beiseitegelegten Teigstücke zu einer Scheibe ausrollen. Mithilfe eines Glases und eines Teigrades ausradeln. Die Mitte der Scheibe mit einem runden Ausstecher ausstechen, sodass Ringe (=Wickelpolster) entstehen. Diese auf den flachgedrückten Teil des Zopfes legen. Teigreste vom "Wickelpolster" mit dem restlichen Teigstück zu einem Köpfchen formen, etwas flach drücken und in der Mitte des "Wickelpolsters" setzen. Jeweils vier Wickelkinder auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und zugedeckt etwa 25 Minuten gehen lassen. Wickelkinder mit Eiklar bestreichen und Wickelpölster mit Hagelzuger bestreuen. Bei 180 Grad 25 Minuten backen.
Diese und viele Informationen mehr, zum Beispiel wie man einen Patentag in der Familie feiert, finden Sie in unserer Heftreihe Familien feiern Feste (Allerheiligen & Allerseelen) die Sie bei uns im Familienreferat beziehen können!
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